George R. Knight ist
Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der
Andrews-Universität in Berrien Springs, Michigan, USA.
Advent-Verlag GmbH
ISBN 3-8150-1858-7
Dieses Buch
zeigt, wie sich die Gemeinschaft der STA von ihren Glaubensgrundsätzen
entfernt hat bzw. entfernt und dem Druck der Kirchen und der Ökumene
nachgibt. |
„Gegenwärtige Wahrheit“ ist dynamisch
Die meisten Pioniere der Adventbewegung könnten heute nicht
Mitglied einer Adventgemeinde werden, jedenfalls nicht, wenn sie zuvor allen
27 Glaubensüberzeugungen der Gemeinschaft zustimmen müssten.
Sie würden beispielsweise den Punkt 2, „Die Dreieinigkeit", ablehnen. Für Joseph
Bates war die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes unbiblisch („Autobiography",
204f.), James White nannte sie die „alte trinitarische Absurdität" (RH, 5.
August 1852, 52) und M. E. Cornell sah in ihr eine Folge des großen Abfalls
und bewertete sie wie die falsche Lehre von der Sonntagsheiligung und von
der Unsterblichkeit der Seele. („Facts for the Times", 76)
Unsere
Glaubensväter und -mütter hätten auch Schwierigkeiten mit der
Glaubensüberzeugung Nummer 4, „Der Sohn". Dort heißt es nämlich, dass Jesus
Christus auch „ewig wahrer Gott" war. J. N. Andrews glaubte, „dass der Sohn
Gottes ... Gott zum Vater hatte und irgendwann in der Ewigkeit der
Vergangenheit angefangen hatte zu existieren" (RH, 7. September 1869, 84).
E. J. Waggoner, bekannt wegen der Rolle, die er während der berühmten
Generalkonferenz 1888 in Minneapolis gespielt hat, schrieb 1890: „Christus
ist irgendwann aus Gott hervorgegangen ... aber dieser Zeitpunkt liegt
so weit in der Ewigkeit zurück, dass Christus für unser begrenztes
Verständnis praktisch ohne Anfang ist." (CR, 21f)
Auch glaubten die meisten
leitenden Brüder nicht, dass der Heilige Geist eine Person ist (Punkt 5).
Uriah Smith lehnte ebenso wie viele seiner Glaubensgeschwister nicht nur die
Trinität ab und die Auffassung, dass
Christus von Ewigkeit her existiert, sondern auch die Personalität des
Heiligen Geistes. Er sah im Heiligen Geist eine „geheimnisvolle, göttliche
Ausstrahlung, durch die [der Vater und der Sohn] ihr unendlich großes Werk
verwirklichen." An anderer Stelle beschreibt Smith den Heiligen Geist als
einen „göttlichen Einfluss". Er sah in ihm keine „Person wie der Vater und
der Sohn" (1891 GCB, 146; RH, 28. Oktober 1890, 664).
Kapitel 1, Seite 13,14
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